Abgeschickt von Wolfgang Stich am 06 Juni, 2011 um 22:22:09:
Antwort auf: Re: Setzen und Entfernen von Sicherungsankern (2. Teil) von RomySiegl am 01 Juni, 2011 um 16:12:19:
Hallo Romy,
wir sind gerade im Ain unterwegs und gerade hier finde ich verschiedenste "Sicherungen":
Alte wie Neue, gut und weniger gut gesetzte, Schlaghacken, Spits, 8 und 10 mm Anker,
halb ver- und eingesinterte, gute Kettenstände und mit verschiedensten Reepschnüren verbundene
Laschen und vieles Wundersame mehr.
Von den vielen Möglichkeiten in den Höhlen in Fr seine Sicherung anzubringen, will ich gar nicht reden!
Ich setze von einem einigermaßen erfahrenem Mitglied einer Rettungsorganisation voraus,
dass er gute von schlechten Sicherungspunkten unterscheiden kann.
Und mal ehrlich, die Abseilpunkte für eine normale Begehung unterscheiden sich exorbiant
von Sicherungspunkten für eine Ausgleichsverankerung, wie ich sie für eine Seilbahn für 1-2 Leute mit Trage benötige.
Als Verantwortlicher für eine Seilstrecke werde ich im Zweifel immer neue Punkte setzten,
da ich selbst 2 Jahre alten Ankern u.U. (Frostbruch) nicht trauen kann...
Im Übrigen kann ich kaum glauben, dass Rettungen aus den meisten Canyons bei Euch nicht auch mit Longline zu bewältigen sind.
Euere Intitiative finde ich gut, aber laßt einfach die Sicherungen wo sie sind, außer sie sind verrottet,
locker oder mit Schlaghacken versichert. Beim Klettern z.B. im Elbsandstein, etwas weniger in Franken,
gibt es auch eine Ethik, die Erstbegeher zu akzeptieren und nicht alles todzusanieren.
Ich finde es auch etwas übertrieben, sich für alle Canyons eines Gebietes verantwortlich zu fühlen.
Vielmehr sollte bei der Ausbildung mehr Wert auf verantwortliches Handeln und Vorsorge (Notsetzzeug usw.) gelegt werden.
Canyoning ist nun mal ein gefährlicher Sport:
wer sich darauf einläßt sollte ein Mindestmaß an technichen Fertigkeiten mitbringen und nicht nur ein Seil einhängen können.
Sorry, dass ich es mal sagen muss, aber bei den letzten AIC-Treffen fiel mir auf, dass es viele ausländische Gruppen
mit denen ich eine Tour ging, vermeiden, hinter einer ital. in einen Canyon einzusteigen, weil da einfach nix vorwärts geht
bzw. zuviel herum gebastelt wird:
gibt es bei Euch einen Trend zum Familiencanyoning, von explizitem "Frauencanyoning" will ich noch gar nicht reden? ;-)
Grüße
Wolfgang
PS: wo ist eigentlich ersichtlich, was ein "PROCANYON" Canyon ist?