Abgeschickt von Werner Baumgarten am 20 November, 2005 um 18:29:53
Antwort auf: Re: mehr Topos von Martin am 18 November, 2005 um 15:24:43:
Antworten:
: Vorwegschicken möchte ich, daß niemand hier die Güte der von Anke und Martin erstellten Datenbank und die damit verbundene Mühe in Abrede gestellt und nicht anerkannt hat. Ich denke aber doch, daß es erlaubt sein muß, konkrete Verbesserungsvorschläge zu äußern, ohne daß diese als "wenig konstruktives diffuses Jammern" abgetan werden. Es wäre wahrscheinlich hilfreich, auf der Homepage einen "Kummerkasten" einzurichten, zu dem alle DCV-Mitglieder und nur diese Zugang haben, damit nicht jede Diskussion in der Öffentlichkeit ausgetragen werden muß. : Die Fakten in dieser Sache, soweit sie mich betreffen: : Es ist mir schon seit langem bekannt und auch anderen schon aufgefallen, daß so einige der Canyonbeschreibungen wenn nicht sogar fehlerhaft, so doch zumindest verbesserungsfähig sind. Da dies die anderen Mitglieder ja nicht zu stören scheint und meine Mitarbeit nicht gewünscht war (wie sich auch aus dem Folgenden ergibt), habe ich mich nicht geäußert. Warum? Mir wurde vorgeworfen, ich würde an die Mitglieder Ansprüche stellen (und ich tue das unverbesserlicherweise noch immer). Natürlich gibt es dafür juristisch keine Handhabe, aber ich mache mir dasselbe Argument zu eigen: Was ich von anderen nicht erwarten darf, darf auch nicht von mir erwartet werden. : Anfang Juli, also vor mehr als vier Monaten, fiel mir auf, daß eine unserer Beschreibungen sehr unangenehme, sogar tödliche Konsequenzen haben könnte, und ich schickte sofort eine e-mail mit dem verbesserten Text an Martin, da ich genau wie Klaus der Meinung bin, daß falsche Beschreibungen im Haupttext geändert gehören und nicht durch einen Warnhinweis. Und in der letzten Canyon-Post (Nr. 18, Mai 2005, S.4) schrieb unser 1. Vorsitzender: "Bestimmt sind jedem schon Fehler in den Beschreibungen aufgefallen. Einfach ein kurzes Feedback zu Martin und wir können das korrigieren." Ich war dann einigermaßen verblüfft, als Martin mir antwortete, daß er für den Inhalt der Topos nicht verantwortlich sei. Er verwies mich auch nicht an eine andere zuständige Person und leitete meine mail nicht weiter, obwohl er sich doch gerne als sicherheitsbewußt darstellt. (Es ist für die Mitglieder oft sehr schwer oder unmöglich zu wissen, wer die gerade zuständige Person ist.) Erst zwei Monate später konnte ich meine Verbesserung dann bei Peter an den Mann bringen, der sie auch prompt einfügte. : Auch ich halte den festgestellten Mangel für nicht überaus bedeutend (er ließe sich ja auch ganz leicht beseitigen) und ich halte den Fehler für durchaus verzeihlich. Was ich allerdings nicht gut vertrage, und da bin ich empfindlich: Wenn ein Fehler abgestritten, verharmlost, wegdiskutiert wird, gerade dann empfinde ich das als völlig unerträglich und unverzeihlich. Kann man denn nicht jedes Mitglied selbst entscheiden lassen, ob sich ein Canyon für jemanden lohnt? Zumindest einer der untergegangen Canyons ist sehr lohnend (okay, das ist jetzt subjektiv, aber ich stehe mit meiner Meinung nicht allein; ich weiß, daß unser 1. Vorsitzender diesen Canyon nicht mag, bin aber überzeugt, daß es Zufall ist, daß er jetzt fehlt). : Noch etwas: Nachdem Peter Vogel mich diesen Sommer gebeten hatte, mir die Beschreibungen einmal anzusehen, hatte ich eigentlich vor, eine Liste von Verbesserungen zusammenzustellen. Was mich dann schließlich doch von meinem Vorhaben abhielt, war zum einen die Tatsache, daß ich jetzt seit mehr als 5 Monaten auf die Bezahlung für zwei von mir eingesandte Canyonbeschreibungen warte, zum anderen auch noch einige andere Dinge, über die ich mich sehr geärgert habe, die ich aber hier nicht darlegen will, um nicht noch mehr schmutzige Wäsche auszubreiten. : Jetzt zum Wesentlichen (tut mir leid, daß dieser Beitrag so lang wird, aber es ist mir wichtig): : Ich glaube, daß unter den Mitgliedern durchaus der eine oder andere in der Lage und auch bereit wäre, etwas beizusteuern. Ich fürchte, daß dies vor allem deswegen unterbleibt, weil von der Vereinsführung deutlich signalisiert wird: "Laßt uns bloß in Ruhe, wir können das alles viel besser, und Zeit haben wir sowieso nicht." Ist es denn wirklich das, was ihr wollt (und ich frage hier sowohl die Vereinsführung als auch die übrigen Mitglieder), daß an die Mitglieder Fähnchen ausgeteilt werden und alle sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und jubeln: "Hurra, wir sind die Besten. Oh, was sind wir toll!" Da frage ich mich doch: Gegen welchen Verein tritt denn der DCV an? Wie ist die Mannschaftsaufstellung und wie sieht das Trikot aus? : Natürlich weiß ich, daß die Vereinsarbeit mühsam, unerquicklich, arbeitsintensiv ist, daß sie nicht an erster Stelle kommen kann und daß fehlende Zeit das Hauptproblem ist. Andererseits ist das eben auch eine Frage der Prioritäten, und Zeit hat man nicht, man muß sie sich nehmen. Hierzu ein Beispiel: Wie kommt es, daß das Einstellen von 700 Fotos - vermutlich eine einigermaßen zeitaufwendige Angelegenheit - gern erledigt wird (wogegen ich gar nichts einwenden möchte), aber das Einfügen einiger Zeilen eine Zumutung ist (s. oben)? Kürzlich machte ich wieder jemanden auf einen Fehler aufmerksam (ich kann's einfach nicht lassen, das ist wohl das Übel) und erhielt die Antwort: "Ja mei, so ist es halt. Wenn's dir nicht passt, dann übernimm du doch das Amt." Also sorry, so geht's doch auch nicht. Wenn man ein Amt übernimmt, hat man damit gewisse Aufgaben auf sich genommen, die man nicht einfach nach eigenem Gutdünken zurechtschustern kann. Da muß man sich dann auch berechtigte Kritik gefallen lassen. : Um es auf den Punkt zu bringen: Mir gefällt der Führungsstil im DCV nicht, vielmehr finde ich ihn unerträglich. Ich ziehe darum jetzt die Konsequenz und erkläre hiermit meinen Austritt aus dem DCV. Ich betone, daß diese Entscheidung nichts - oder jedenfalls nur zu einem geringen Teil - mit Martin Pahl zu tun hat. Die oben mitgeteilten Fakten waren jetzt nur der Anlaß, mein Verhältnis zum DCV wieder einmal zu überdenken, und meine Ausführungen geben nur ein Beispiel aus einer langen Liste von Frustrationen wieder. Übrigens habe ich immer zwischen Person und Amtsausübung unterschieden; ich bin mit Martin dieses Jahr bei Touren in Spanien und im Bregenzer Wald gut ausgekommen und habe ihn noch im September ins Tessin eingeladen. Also bevor jetzt womöglich vorschnell der eine oder andere Kopf gefordert wird oder jemand zurücktritt: Überlegt es euch gut; Ersatz ist immer schwer zu beschaffen. Aber die möglichen Empfindlichkeiten und auch bei den Mandatsträgern vorhandenen Frustrationen sollten nicht dazu führen, daß sich niemand traut, Kritik zu äußern. Mein Vorschlag wäre, daß man einfach häufiger offen miteinander redet. Und um den Mitgliedern das Mitreden zu ermöglichen, könnte man erstens den erwähnten "Kummerkasten" bzw. ein Mitgliederforum einrichten und zweitens mehr Treffmöglichkeiten (z.B. eine Grillparty) schaffen. : Daß ich mich hier so öffentlich verbreite, bedarf einer Rechtfertigung, da es zwangsläufig den Eindruck erwecken muß, daß ich mich unberechtigterweise wichtig mache. Aber der erste Teil gehörte hierher, und mit dem zweiten verfolge ich das idealistische (und vielleicht wenig realistische) Ziel, den Verein wachzurütteln. Denn ich halte die Entwicklung, daß sich eine kleine Clique selbst beweihräuchert und die anderen gefälligst den Mund zu halten haben, für ganz schlecht. Leider sah ich nur mehr diesen Weg über die Pinnwand, um mir eventuell Gehör zu verschaffen. Denn ein Amt wollte ich nach meinen schlechten Erfahrungen nicht mehr anstreben, und alles, was ich Einzelnen sagte, stieß auf eine Mauer der Ablehnung und des Desinteresses. Vielleicht haben ja auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Jedenfalls kann später keiner sagen: "Davon konnte ich nichts wissen." Vielleicht sagen auch alle: "Nö, alles paletti. Macht weiter so!" Dann kann aber auch dieser Beitrag nur das Gemeinschaftsgefühl stärken und keinen wesentlichen Imageschaden anrichten. : Ich tue dies nicht im Zorn, sondern aus der seit langem gewachsenen Enttäuschung. Gerechterweise muß ich hier aber auch Selbstkritik anbringen. Ich erkenne, daß es ein oft schwer erträglicher Fehler von mir ist, daß ich meist alles besser weiß und meinen Senf dazugebe. Es ist mir nicht gelungen, das Maß an Gleichgültigkeit aufzubringen, das erforderlich ist, um dem Harmoniebedürfnis der Vereinsführung und wohl der Mehrheit der Mitglieder zu entsprechen, und so habe ich mich allzu oft eingemischt und zu Wort gemeldet. Es mag durchaus so sein, daß sich die Verantwortlichen im DCV nicht anders zu helfen wußten, als mich und meine Äußerungen schlicht zu ignorieren. Dies relativiert natürlich meine hier gemachten Ausführungen ganz erheblich, macht sie möglicherweise einerseits ganz unerträglich, zugleich aber inhaltlich irrelevant. Dann bleibt vielleicht für den DCV als Essenz nur dies: "Endlich haben wir nun unsere Ruhe vor dem alten Meckerkopf, der uns schon lange die Laune vermiest." : Wie auch immer: Ich wünsche viel Erfolg und gute Stimmung.