Abgeschickt von Martin Pahl am 11 Januar, 2012 um 22:37:35:
Antwort auf: Re: Hi Werner von Werner Baumgarten am 10 Januar, 2012 um 17:27:57:
Hi Werner,
für mich ist die Tour trotzdem in einmaliger Erinnerung geblieben: Es gab - ähnlich wie Elias beschreibt - eine tolle Kommunikation, alle Beteiligten waren in der Lage eigenverantwortlich, schnell und ohne Palaver zu entscheiden. Alles wurde auf das Ziel reduziert, möglichst zügig die Tour durchzuziehen, keiner ist in Panik geraten, die Zusammenarbeit klappte toll. Ich meine mich zu erinnern, daß sogar in dieser Situation noch gewitzelt wurde.
Diese Fokussierung ermöglichte mir z.B., ohne jegliches Zögern einen Sprung zu machen, wo ich sonst wahrscheinlich lange gehadert und wohl auch gekniffen hätte. Ein schones Beispiel dafür, wie sehr das Canyoning im Kopf stattfindet.
Ob es verantwortlich war? Wahrscheinlich nicht. Allerdings (vgl. dazu Wolfgangs Tuxerbach-Beitrag): Alle Beteiligten waren entweder ledig oder mit dem eigenen Partner im Bach und keiner hatte (soweit mir bekannt)abhängige Familie ....
;-)
Es ist halt so, etliche (extrem?)Sportarten sind gerade dort am schönsten, wo es auch gefährlich wird. Die besten Freeride-Hänge beim Skilaufen haben oftmals genau die Steilheit, die Lawinen begünstigt. Und der beste, tiefe Pulverschnee ist dann genau der, der leicht abrutschen kann. Sollte man deswegen nur auf gesicherten Pisten fahren? Wie weit ist man bereit zu gehen?
Oder beim Canyoning nur noch außerhalb des Wassers abseilen, weil unter Wasserdruck Fehler viel katastrophaler sein können? Was bleibt dann davon?
Die Abschätzung dieser Gratwanderung wie weit man gehen will muß jeder für sich selbst entscheiden - und das wird jeder anders tun und andere Gründe haben. Und das ist gut so.
Ich muß schon manchmal an den Spruch eines sehr aktiven DCVlers denken, der mir gegenüber mal äußerte: "Ich würde ja unheimlich gern Besejumpen - aber ich habe Familie!" Der war sich der Konsequenzen bewußt und stand dazu.
Ich hoffe aber es bleibt auch so, daß jeder selbst diese Entscheidungen für sich fällen kann - und es nicht zukünftig von Juristen, Politikern oder anderen selbsternannten Aufpassern vorgeschrieben bekommt.
Gruß,
Martin