Abgeschickt von Martin Pahl am 29 Dezember, 2009 um 08:49:28:
Antwort auf: Re: ReTechniken in der Canyonpost von Romy Siegl am 17 Dezember, 2009 um 17:25:24:
Antworten:
: Hi Romy, hi Hannes, : aufgrund mehrer Unfälle bei uns im deutschsprachigen Raum in der letzten Zeit ist im DCV das Bedürfnis entstanden, gewisse Standards in der Technik einzuführen, um das Leistungsniveau besser abschätzen zu können und die Sicherheit zu erhöhen. Dabei sind uns viele anderen europäischen Verbände weit voraus. Doch dazu später mehr. : Wir haben natürlich das Problem, dass wir unsere Mitglieder bei diesen Überlegungen mitnehmen müssen, d.h. unsere Standards (so wir welche wollen) müssen plausibel, stimmig und technisch aktuell sein. Wir werden aber natürlich auch nicht unsere Mitglieder erreichen, wenn wir ihnen sagen: "Vergiss alles was Du bisher gemacht hast - das war falsch, wir sagen Dir jetzt wie es richtig geht!" : Es geht mir also nicht darum, andere nationale (Canyonig-) Gepflogenheiten schlecht zu machen, sondern die Diskussion bei uns zu beleben. : Hannes, ich kann Dir 100% recht geben. Lieber weniger Techniken können, die aber sehr sicher und mit dem Verständnis warum, als 27 verschiedene Flaschenzüge, die man doch nur durcheinanderbringt. Und was die Kursinhalte angeht: die eine richtige, unveränderliche Technik gibt es doch gar nicht. Aus Erfahrung, Gesehenem und Gelerntem erfolgt eine ständige Weiterentwicklung - war gestern ein Valdotain noch wichtig, ist es heute überholt, vielleicht ändert sich das Umfeld aber so, daß es morgen wieder gebraucht werden könnte! Insofern muß ein Kursveranstalter sich zwar immer an den Stand der Technik anpassen, aber auch eigene Prioritäten und Schwerpunkte haben. : Romy, ich bin froh, daß sich eine kompetente Expertin für die italienischen Techniken hier zu Wort meldet. Wie gesagt, die deutsche Canyoning-Szene hinkt in ihrer Gesamtheit - was ein zusammenhängendes Konzept angeht - den Italienern weit hinterher. Durch Eure tollen Internationalen Treffen habt ihr sicherlich die Techniken bei uns mehr beeinflusst als Ihr denkt - darauf könnt Ihr auch stolz sein. Eddi Hofmann, der beim AIC ( sorry wegen des Buchstabendrehers, hab schon mit beiden zu tun gehabt - habe sogar einen AIC-Aufkleber am Auto) einen Kurs gemacht hat, hat dankenswerterweise sogar eine 2-tägige Einführung bei uns in die italienischen Techniken gemacht. Und ich finde es nicht abwertend oder irreführend, von italienischen Techniken zu reden, im Gegenteil: es ist gar nicht so lange her, daß die deutsche Technik mit "Doppelseil rein, und runter, egal wieviel im Gumpen hängt" definiert werden konnte. Die Länderdefinition hilft in der Diskussion, verschiedene Techniken einfacher auseinanderzuhalten - das ist so aber nicht negativ oder als Konflikt oder so gemeint. : Du hast sicherlich recht, daß manches bei uns vielleicht nicht richtig ankommt. Dabei geht es aber nur um die Details der Technik, sonst nichts. Es macht uns jedes mal unheimlich Spaß, mit unseren italienischen (- aber auch französichen, spanischen, holländischen,...) Freunden auf Tour zu gehen. Wir sind aber jetzt in einer Lage wo wir - gerade weil wir etwas hinterherhinken - uns zurucklehnen und die Techniken der Anderen betrachten können um zu entscheiden: was gefällt uns, was nicht, was wollen wir übernehmen und was mag zwar gut sein ist aber bei uns nur schwer durchsetzbar. Insofern gibt es sicherlich nationale Unterschiede - das sehe ich aber nicht als negativ. Meine Schwester lebt seit über 30 Jahren in Italien, ich bin daher oft dort und kenne die kleinen Unterschiede, auch zu Engländern, Österreichern Schweizern oder anderen. Macht das Europa nicht erst interessant? : Vielleicht schaffe ich es irgendwann, als Webadministrator des DCV ein besseres Forum einzurichten, um diese Themen besser strukturiert und gegliedert - und damit interessanter - für alle zum diskutieren zu öffnen. : : Allen ein tolles 2010, : Gruß, : Martin Pahl