Abgeschickt von Martin Pahl am 30 Januar, 2012 um 23:43:08:
Antwort auf: Re: Winter-Canyoning von HP am 30 Januar, 2012 um 10:25:50:
Hi HP,
endlich mal ein schöner Diskussionsbeitrag :-) ! Natürlich hast Du recht, daß Sanduhren im Eis sinnvoll und haltbar sein können - daß auch sie nicht immer halten ist aber auch unbestritten, siehe einige Unfallbeschreibungen in Berg und Steigen.
Ich denke Du beziehst Dich auf den Kommentar:
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- Sicherungen benutzen: möglichst die normalen verwenden. Sanduhren im Eis (und sogar Eisschrauben) sind nur für absolute Kenner: das Wassereis ist im Gegensatz zu Gletschereis meist
sehr spröde und kann sehr leicht wegbrechen. Die Sicherung halten dann kaum etwas.
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Ich glaube ich kenne die meisten öffentlich zugänglichen Studien des DAV-Sicherheitskreises (ist halt seit Jahren ein Steckenpferd von mir) und habe auch schon Eisbirnen, zugegeben aber noch nicht die gebohrte Variante auf Touren verwendet.
Allerdings war der Text es fürs Canyoningpublikum geschrieben, die im allgemeinen nicht die Erfahrung der Eiskletterer im Eis haben. Und da wird nicht auf eine optimale Zähigkeit des Eises und die richtigen Temperaturen gewartet, wie es für den Wasserfallkletterer überlebenswichtig ist. Man will ja meist auch nícht im Eis klettern, sondern man hofft meist nur auf eine schicke Schlucht mit tollen Eiszapfen und geht daher auch unter eher ungünstigen Bedingungen in eine Eisschlucht (frag Helmi, wie froh der ist, wenn zum geplanten Termin überhaupt mal Eis in ner Schlucht ist). Und unter speziell diesen Bedingungen halte ich die meist vorhandenen Felsanker weiterhin für sicherer als von Unerfahrenen (keine Beleidigung von irgendjemandem beabsichtigt) gesetzte Sicherungsmittel im Eis.
Aber das ist natürlich kein Dogma, nur ein Erfahrungswert, und die Kenntnis zusätzlicher Techniken hat selten geschadet. Es schadet aber auch nicht - wenn man das mal austesten will - die ersten paar mal zusätzliche, redundante Sicherungen im Fels anzubringen.
Konsenzfähig?
In der Auflistung hatte ich sicher noch ein paar Punkte vergessen:
- Lawinengefahr: Aufgrund der Morphologie können sich Lawinen natürlich gerade in Schluchten fangen - also vorher über ein mögliches Lawinenrisiko schlau machen
- Zustieg: Ein Zustieg durch Tiefschnee ohne Schneeschuhe o.ä. kann einem echt den Rest geben: unbedingt einkalkulieren
Vielleicht fällt irgend jemandem ja noch etwas wichtige, was dazugehört, damit wir alles in einem Thread zusammenbekommen. Auch wenn - sorry Elias - die ürsprüngliche Frage dadurch irgendwie etwas verdrängt worden ist ...
Gruß,
Martin