Abgeschickt von Werner Baumgarten am 07 September, 2008 um 09:51:35
Kürzlich habe ich wieder den Rötenbach begangen: vergleichbar mit dem Frauenbach, aber anspruchsvoller, weniger offen und für kommerzielle Touren ungeeignet. Nachteile dieser schönen Tour sind der schwierige Zustieg und die dürftigen Sicherungen.
Als wir die Tour vor 9 Jahren einrichteten, hatten wir zu wenig Material, und auch der Akku der Bohrmaschine hielt nicht bis zum Ende. Es wäre lohnend, den Bach besser einzusichern (dann käme man auch mit kürzeren Seilen aus), handelt es sich doch mit Sicherheit neben dem Frauenbach um den beeindruckendsten Canyon der Gegend - sofern einem fehlende Sprungmöglichkeiten nichts ausmachen. Beim 1. (und längsten) Abseiler habe ich keine Sicherung mehr gefunden (entweder habe ich sie übersehen oder sie wurde entfernt) und eine neue gesetzt.
Übrigens waren bei unserer Begehung vor 9 Jahren im schon einmal begangenen unteren Teil sämtliche (!) Sicherungen zerstört, sehr wahrscheinlich durch das Hochwasser einige Wochen zuvor, das gleichzeitig im Frauenbach ein Menschenleben kostete.
Der Zustieg ist nur für Experten der Wegfindung zu empfehlen. (Vom Jägeransitz an der Schluchtkante entlang hoch und bei der ersten Möglichkeit nach rechts queren, direkt am oberen Ende eines tiefen Grabens, evtl. Seilsicherung einbauen.) Der Jägersteig wird offenbar schon länger nicht mehr benutzt, er ist kaum noch zu sehen und die Holzleitern sind morsch und waren (mit Seilsicherung) gerade eben noch zu benutzen (sehr heikel). Eventuell muß man sich einen neuen Weg suchen oder die Leitern erneuern bzw. durch Fixseile ersetzen.
Einzige Notausstiegsmöglichkeit der ganzen Tour ist der Zustieg zum unteren Teil (leichter zu finden).
Ich vermute, daß der Rötenbach noch sehr selten begangen wurde, und mich interessiert, wie oft. Wer hat ihn von oben gemacht, wer nur den unteren Teil? Auch vergebliche Begehungsversuche wären interessant.