Abgeschickt von Klaus am 08 Juli, 2007 um 01:43:47
Antwort auf: Re: Petzl Canyoninggurt von Martin Pahl am 02 Juli, 2007 um 08:23:30:
Eine Fehlauslegung, wie sie im Buche steht.
Ich hatte mit Pezl mal einen längeren Disput wegen des Piranhas. Mein Problem mit dem Abseilgerät ist die unverständliche Materialwahl. Es gibt auch aushärtbare Aluminium-Gusslegierungen, wie kann man bei Punkten im Lastenheft wie "exzessiver Kontakt mir Wasser-Sand-Emulsion" und "Beanspruchung > 300m pro Gebrauchsintervall" ein so windiges Alu nehmen?
Gut, zu der Schnalle fällt mir nur eins ein:
So schön und durchdacht das Ganze aussieht....dem Konstrukteur (bzw. den Petzl für so einen welchen hält) hat ein fundamentales physikalisches Gesetz nicht bedacht:
Fr = Fn * µ!!! µ(trocken) >> µ(nass)
Für Laien: Die Reibkraft Fr ist abhängig von Anpresskraft (Normalkraft Fn) und einer dimensionsloser Kennzahl, dem Reibwert µ. Dieser wird per Rechnung oder empirisch ermittelt und nimmt in aller Regel im Zusammenhang mit Feuchtigkeit ab. Beispiel: Bremsen bei Nässe. Durch das verkleinerte µ verringert sich die Fr und somit die verzögernde Kraft.
So geschieht das auch bei dem Gurt. Im Trockenen bleiben die Schnallen einigermaßen gut verschlossen. Leider hat man bei dieser Konstruktion nicht bedacht, dass die Haltekraft durch die Eigenspannung womöglich nicht genug Haftkraft erzeugen kann im nassen Zustand. Ich hoffe, dass der Entwickler eine Produkthaftung inne hat, denn dann kommt ihn der Käse womöglich teuer zu stehen.
Aber wieder ein Beispiel mehr für die Eindimensonalität des Herstellers und seiner Ingenieure. Setzen, 6!
Gruß,
Klaus