Abgeschickt von Jonny am 16 April, 2007 um 18:49:00
Antwort auf: Re: Seile: billig vs. Haltbarkeit von Micha am 13 April, 2007 um 07:51:45:
Da hat sich doch glatt noch eine Minute Zeit aufgetan - dem Artikel kann ich nur noch beipflichtend hinzufügen dass es wirklich nicht die teuren Schwimmseile sein müssen - ausser dem Vorteil dass der Seilsack eher oben bleibt (ob man will oder nicht) ist mir kein weiterer aufgefallen.
Aufgefallen dagegen ist, das diese Seile Konstruktionsbedingt einfach eine sehr anständige Behandlung erfordern, da das Material
eben für ein Schwimmseil ein anderes sein muss, was dann eben zu Lasten der Haltbarkeit, besser gesagt der Abriebfestigkeit geht.
Also Tip für alle Kostenbewussten - Statikseile, nichtschwimmend, ich würde sogar 10 mm als aureichend emofinden und dann hebt's vielleicht auch länger als ein Jahr.... und da lacht der Geldbeutel!
Ich möchte nicht wieder Schluchtlern begegnen müssen die mich fragen: "Haste mal ein Seil?" - obwohl es selbstverständlich ist dass man sich hier weiterhilft... wenn man glücklicherweise denn dazu kommt.
Soweit von Hier - let's schluchtl
Jonny
: Hallo Zusammen,
: man muß sich beim Canyoning einfach im Klaren sein, dass nichts ewig hält. Es gibt immer wieder Diskussionen über die Haltbarkeit von verschiedenen Ausrüstungsteilen, es sind halt besonders harte Einflüsse auf das Material.
: Zu der Haltbarkeit der Seile ist halt auch wichtig wo ich Sie einsetzte, was für Gestein finde ich vor (Kalk, Nagelfluh, Granit, etc.) und noch wichtiger, wie arbeite ich Seilschonend.
: Meine langjährigen Erfahrungen und Kilometerweise Seilkauf, hat mich immer wieder auf das Softstatik 10,5 von Edelrid zurück kommen lassen. Gute Knotbarkeit, wird nicht Steif und gutes Preis/Leistungsverhältnis. Es ist bei der richtigen Technik sicher nicht notwendig die teuren, schwimmfähigen Canyoningseile zu kaufen.
: Also dann viel Spass beim Schluchteln
:
: Micha
: : Hallo Wolfgang,
: : die Erfahrungen stütze ich auf einige hundert Touren, die wir in den letzten Jahren in den verschiedensten Schluchten durchgeführt haben - sowohl komerziell ( Aktiv Abseilende Gäste ) als auf die wenigen Privaten Touren, die noch möglich sind.
: : Dabei habe ich wirklich fast alle Fabrikate in der Hand gehabt und auch das Verschliessverhalten live miterlebt.
: : Im kommerziellen Bereich muss man natürlich damit Leben dass die Gäste nicht immer das schonendste Abseilverhalten an den Tag legen - und eben hier habe ich vor allem bei den Lanex-Seilen das erlebt, was man sich als Kostenbewusster Schluchtler eben wünscht - Haltbarkeit.
: : Ich muss zugeben, dass ich noch nie auf die Idee gekommenbin ein Seil länger als 3 Jahre im Einsatz zu behalten - hier habe ich privaten Bereich auch schon gern vorher ausgesiebt.
: : Zu den Seilen:
: : natürlich ist es auch eine Frage von Kompromissen, wie man die Güte eines Seiles beurteilt.
: : Das haltbarste Seil mit dem ich jemals gearbeitet habe war ein Edelrid Statikseil. Fast unverwüstlich - nur eben hier hat sich eine zunehmende Steiffheit eingestellt ( nicht so schlimm wie die von Dir angespriochene Lanex-Steiffheit). Ausserdem hatte das Seil ein Gewicht, dass man es bei der täglichen Arbeit bald sehr verflucht hat, wenn man dieses statt einem Lanex Seil eingepackt hatte :-)
: : Zum Seiltrick:
: : Den habe ich selber mit einem Lanexseil auch erfahren müssen - es war fast schon nicht mehr zu knoten... Es war allerdings ein Statikseil 11mm aus einer bestimmten Charge, die wirklich einen absoluten Macken hatte.
: : Die Seile von denen ich so schwärme sind die speziellen Canyoning-Seile und zwar die nicht Schwimmenden 10 mm.
: : Ein Tip: Packe einfach mal das Lanex-Seil gleicher Länge und danach ein Edelrid-Seil oder was auch immer in Deinen Schleifsack und ich bin sicher dass Du beim Lanex-Seil noch deutlich mehr platz für ein feines Vesper in der Schlucht hast.
: : Es ist halt auch sehr geschmeidig - was sich beim schlampigen Knoten allerdings rächt, da man sie schwerer aufbekommt.
: : Naja - rechtlich kenne ich mich bei der Mindesthaltbarkeit von Seilen allerdings nicht aus... ich weiss nur dass Seilrisse in der Regel keine Frage des Haltbarkeitsdatums sind sondern des vernünftigen Umgangs damit, oder eben nicht.
: :
: : Aber genug dazu - könnte noch bis zum Ende der Saison über Seile palavern - aber die Schlucht ruft!
: : Schönen Gruss aus dem Allgäu
: : Jonny
: :
: : : Hi Jonny,
: : : > leider sind die angebotenen Seile in der Handhabbarkeit eher für die Arbeit in der
: : : > Schlucht für mich zweite Wahl...
: : : Da würd mich mal interessieren, worauf Du Deine Erfahrungen/Behauptungen stützt???
: : : Ich denke, dass Ihr als Kommerzielle sicher kein Seil länger als 3 Jahre im Einsatz habt.
: : : Ist auch nicht verwunderlich, wenn man sieht, wie teilweise gearbeitet wird und dass es als
: : : ein Teil der allg. Kosten gefühlt wird, die ja eh anfallen.
: : : Außerdem: "Mindesthaltbarkeit lt. Hersteller", die Versicherungverträge und die UIAA, wenn wirklich mal was passiert
: : : ---> Regressansprüche & das berühmte Bein, mit dem man halb im Gefängnis steht...
: : : Mir hat neulich jemand gesteckt, dass die Lanexseile nach einiger Zeit auch für den berühmten indi. Seiltrick taugen,
: : : sprich steif werden, was nach 3 Jahren noch nicht so schlimm sein dürfte.
: : : Auch kenn ich niemanden, der ein Lanex >5 Jahre im Einsatz hat >:->
: : : Ich kann nur von mir sprechen: meine Edelrid und Spelunkaseile sind auch dann noch ok und halten
: : : noch >1800kN (>10a; getestet bei Edelrid)....
: : : Grüße
: : : Wolfgang